xDT Praxissystem-Schnittstelle

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xDT Praxissystem-Schnittstelle

EMIL kann als Subsystem eines Praxissystems (im folgenden PVS) betrieben werden. Dabei kommt die in allen Praxissystemen vorhandene GDT-Schnittstelle zum Einsatz, die ursprünglich für Geräte gedacht ist. Diese kann vom Praxissystem bestimmte Daten zu EMIL übertragen und auch wieder "Ergebnisse" von EMIL empfangen. Viele Praxissysteme erlauben es, mehr Daten in Richtung EMIL zu senden, als der GDT-Standard verlangt, wodurch dann z.B. Versichertendaten und in manchen Fällen auch Diagnosen und Befunde in EMIL ankommen. Bitte sprechen Sie Ihren Praxissystemhersteller und/oder den -Betreuer an, um das PVS so zu konfigurieren, dass die für Sie nötigen Daten übertragen werden. Von EMIL-Seite haben wir hier keinen Einfluss. Unter Unterstützte xDT Kürzel findet sich eine Aufstellung aller xDT Daten, die von der EMIL-Schnittstelle unterstützt werden.

Die EMIL-xDT Schnittstelle unterstützt drei Betriebsarten (Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf die Abbildung unten):

Betriebsart A: Aufruf durch Praxissystem mit Parameterübergabe in der Kommandozeile

Diese Option ist die Voreinstellung und funktioniert bereits völlig ohne Konfiguration in EMIL. Dennoch können natürlich weitere Einstellung wie unten beschrieben festgelegt werden.

Das PVS schreibt eine xDT Datei in einen festgelegten, von EMIL erreichbaren Ordner und ruft EMIL dann so auf:

c:\EMILclient\client.exe  gdt=<Kompletter Pfad der Übergabedatei>   gdtreturn=<Kompletter Pfad der Rücklieferungsdatei>

Wenn keine Rücklieferung zum PVS gewünscht ist, kann der Parameter gdtreturn entfallen. Die Dateinamen dürfen keine Wildcards enthalten.

Allerdings können Sie Umgebungsvariablen wie z.B. %TEMP% nutzen. Beispiel: %TEMP%\gdt\test.gdt.

Wenn Sie für alle Arbeitsplätze den selben Pfad und den selben Dateinahmen wählen, kann es in dem seltenen Fall, dass zwei Arbeitsplätze gleichzeitig EMIL aus dem Praxissystem aufrufen, zu Fehlern kommen, da die Übergabedatei vom Praxissystem, das später aufruft, überschrieben wird bevor diese von EMIL eingelesen wurde.

Betriebsart B: Automatische Reaktion auf vom Praxissystem erzeugte xDT Übergabedatei

Das PVS schreibt eine xDT Übergabedatei, deren kompletter Pfad unter (2) anzugegeben ist  und EMIL reagiert automatisch auf das Vorliegen der neuen Datei. Hier darf der Dateiname sogenannte Wildcards (z.B. *.gdt) enthalten, wenn das PVS z.B. Dateien mit der PVS-ID schreibt wie 12345.gdt, 12346.gdt etc.

Die optionale Rücklieferung erfolgt über eine unter (3) festgelegte Datei, deren kompletter Pfad hier anzugeben ist.

Achten Sie hier darauf, unbedingt individuelle Pfade für die Arbeitsplätze zu verwenden, da sonst der EMIL-Arbeitsplatz auf die Datei reagiert, der die neue Datei als erster bemerkt. Das erzeugt Effekte, dass der Aufruf von RheDAT an Arbeitsplatz A zufälltig RheDAT an Arbeitsplatz B öffnet! Sie können dafür Umgebungsvariablen wie z.B. %TEMP% nutzen. Beispiel: %TEMP%\gdt\test.gdt.

Betriebsart C: Aufruf durch Praxissystem mit fester Angabe von xDT Übergabe und Rückgabedatei

Das PVS schreibt eine xDT Übergabedatei, deren kompletter Pfad unter (2) anzugegeben ist und ruft EMIL ohne weitere Parameter auf.

c:\EMILclient\client.exe

Die optionale Rücklieferung erfolgt über eine unter (3) festgelegte Datei, deren kompletter Pfad hier anzugeben ist. Die Dateinamen dürfen keine Wildcards enthalten.

Hinweis: In diesem Modus wird die Übergabedatei auch beim manuellen Start von EMIL gelesen. Wenn keine vorliegt führt dies zu einer Startverzögerung und dann zu einer Fehlermeldung beim Start von EMIL.

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Weitere Konfigruationsparameter

Unter (4) kann der Zeichensatz der Übergabedatei festgelegt werden. Normalerweise kann EMIL diesen selbst automatisch bestimmen, es gibt aber Grenzfälle, in denen die automatische Erkennung fehlschlägt. Wenn Sonderzeichen nicht korrekt übertragen werden, sollte der gelieferte Zeichensatz fest eingestellt werden. Die GDT Rücklieferung erfolgt immer im ANSI Zeichensatz.

Falls das Praxissystem automatisch z.B. einen Mandanten an die übergebene Patientennummer anfügt, kann EMIL diese über die Option (5) abstreifen, um das mehrfache Anlegen des selben Patienten mit zwei verschiedenen Praxissystem-IDs zu verhindern.

Option (6) bewirkt, dass EMIL die Übergabedatei nach dem Einlesen löscht. In aller Regel ist diese Einstellung sinnvoll.

Über (7) und (8) kann das Verhalten der Schnittstelle in Bezug auf Wartezeiten und maximalem Befundalter beeinflusst werden.

Rückgabe an das Praxissystem

Wenn unter (3) eine Rückgabedatei angegeben ist oder im ersten Betriebsmodus eine per Kommandozeile übergeben wurde, steht in den Verlaufsdaten die Option zur Verfügung, Daten zum aktuell gewählten Visit zurückzuliefern.

Unter (9) können Sie die GDT Kategorie wählen, unter der EMIL Daten an das PVS zurückliefert. Bitte beachten Sie, dass die GDT Spezifikation bestimmte Anforderungen an den Kategorienamen definiert, an die sich aber in der Praxis nur wenige halten. Dennoch kann ein nicht Standardkonfirmer Kategoriename unter Umständen bei streng programmierten GDT Empfangsschnittstellen zu Problemen führen.

Die Option (10) steht nur mit der Plus-Funktionalität zur Verfügung und erlaubt es, die RÜckgabe einzelner Parameter in verschiedene Kategorien aufzusplitten, um diese im PVS dann in bestimmte Kategorien des Krankenblatts einsortieren zu lassen. Diese Funktionalität muss auf Seiten des PVS natürlich entsprechend umgesetzt werden, was nicht bei allen PVS möglich ist.

Falls bei der Übergabe z.B. eine Mandantennummer von der PVS-ID abgestreift wurde, kann eine feste Erweiterung über die Eingabe in Feld (11) wieder angefügt werden, damit der Patient im PVS korrekt identifiziert werden kann.

Für die inhaltliche Fehlersuche, beispielsweise zur Prüfung, ob das PVS bestimmte Daten/xDT Kürzel überträgt, kann die Option (12) eingeschaltet werden. Nach der nächsten Übertragung kann dann über Anzeigen die letzte übertragene xDT Datei aufbereitet angezeigt werden. EMIL blendet die Längenangabe aus und trennt xDT Kürzel und Inhalt, um die Datei besser lesen zu können.